Für viele überraschend, legte Joseph Grasegger sein Amt bei der jüngsten Mitgliederjahresversammlung im Garmischer Bräustüberl in jüngere Hände. Künftig wird der bisherige Vize Hans Hibler aus Farchant den Verein, der neben den Alt-Werdenfelser Gemeinden mit Ausnahme von Krün auch Murnau, Eschenlohe und Ohlstadt, sowie Oberammergau und Großweil umfasst, vorstehen. “Es waren einfach zeitliche Gründe, die mich zu diesem Schritt veranlassten”, schilderte Grasegger, der sich auch beim Landesverband Bayerischer Schafhalter als Vorsitzender engagiert. “Ich hoffe, dass ihr mit mir zufrieden ward. Ich jedenfalls war stolz, dieses Amt ausüben zu dürfen. Und wenn ihr mich braucht, bin ich selbstverständlich da”, meinte der “Jaggl-Sepp”, der sechs Jahre den Vorsitz ausübte. Dass durch Grasegger, seiner Vorstandschaft und den Obmännern der Gemeinden viel neuer Schwung in den Verein kam, ist auch der Marktgemeinde Garmisch-Partenkirchen nicht entgangen. 2. Bürgermeister Wolfgang Bauer (CSU) lobte zum einen den scheidenden Vorsitzenden und besonders die jährlich im Herbst stattfindende Prämierung am Bischoffeck – “ein Highlight”! “Zum einen lasse sich diese als Anziehungspunkt auch touristisch gut vermarkten und der Verein gewinnt an Erscheinungsbild”, sagte Bauer. Mit Rudi Hief aus Murnau trat zudem ein weiterer alter Recke der Schafzucht als Funktionär ab. Langer Beifall war ihm seitens der 77 Anwesenden für seinen letzten Schriftführerbericht gewiss. Dabei schilderte er höchst detailliert die vielen Höhepunkte eines sehr erfolgreich verlaufenen Vereinsjahres. So hatten sich beim Zentrallandwirtschaftsfest (ZLF) in München 7 Vereinsmitglieder mit Zuchttieren beteiligt und belegten herausragende Plätze. 181 Schafe, ob Mutterschafe oder Lämmer der Woll-Kategorien vom klassischen Weiß über Braun hin zu den Schecken, wurden laut Hief bei der Prämierung im Ortsteil Garmisch aufgetrieben. Weiterer Höhepunkt war für 72 Teilnehmer der 2-tägige Vereinsausflug nach Osttirol. Bevor Bauer dann die fälligen Neuwahlen leitete, informierte Wolfgang Kraus von der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt über entsprechende Förderprogramme. “80 % der Landwirte haben demnach einen Vertragsnaturschutz abgeschlossen, dies entspricht gleichzeitig 28 % der Flächen, die sich wiederum in Buckelwiesen, Heimweiden, Zweischnittwiesen und Moosflächen gliedern. Natürlich war auch der Wolf noch ein Thema, wenngleich diesmal nur als Randerscheinung. So informierte Grasegger über eine Resolution mehrerer Schafvereine in Bayern an das Ministerium, ehe durch den Vize-Vorsitzenden des Almwirtschaftlichen Vereins Oberbayern, Josef Glatz, bekannt wurde, dass selbst ein 1.50-2 Meter hoher Schutzzaun für den Wolf kein besonderes Hindernis darstellt. In der Praxis steht somit fest, “dass eine Auszäunung der Beutegreifer zum Schutz der Weidetiere nicht möglich ist!”



letzte Amtshandlung des scheidenden Vorstandes Joseph
Grasegger, Partenkirchen vor der Übergabe an den
neuen Vorstand Hans Hibler, Farchant